17.12.2014
Borexino-Ergebnis zählt zu den “Breakthroughs of the Year 2014”
Das Magazin Physics World hat das Borexino-Ergebnis unter die ersten zehn “Breakthroughs of the Year 2014” der Physik gewählt. Der Borexino-Kollaboration war es erstmals gelungen, Neutrinos aus der für die Entstehung der Sonnenenergie wichtigsten Kernreaktion zu messen. Das Experiment im italienischen Gran Sasso Untergrundlabor, an dem Physiker der Technischen Universität München (TUM) beteiligt sind, wurde von dem emeritierten TUM-Professor Franz von Feilitzsch mitinitiiert.
Beinahe die gesamte Sonnenenergie wird während einer Kette von Kerneaktionen gebildet, die damit beginnt, dass zwei Protonen zu einem Deuterium-Kern fusionieren, und dabei ein Positron und ein langsames Neutrino aussenden. Theoretischen Berechnungen zufolge passieren jede Sekunde rund 60 Milliarden dieser Neutrinos durch einen Quadratzentimeter der Erde. Weil langsame Neutrinos jedoch schwer zu detektieren sind, konnte die Theorie bislang nicht verifiziert werden. Nun ist es den Wissenschaftlern der Borexino-Kollaboration im italienischen Gran Sasso Untergrundlabor erstmals gelungen, diese langsamen Sonnenneutrinos zu beobachten und damit die seit langem etablierte Theorie der Fusionsprozesse in der Sonne zu bestätigen.
Für die Wahl waren folgende Kriterien ausschlaggebend: eine fundamentale Bedeutung der Forschung, ein wesentlicher Erkenntniszugewinn, eine starke Verbindung zwischen Theorie und Experiment und das allgemeine Interesse für alle Physiker. Auf Platz eins als wichtigsten “Breakthrough of the Year” wählte Physics World die Rosetta Mission der ESA für die erste Landung einer Raumsonde auf einem Kometen. Physics World ist das Mitgliedermagazin des britischen Institute of Physics (IOP), das weltweit mehr als 34.000 Mitglieder hat.
Weitere Informationen:
Physics World
Pressemitteilung: Sonnenenergie erstmals direkt gemessen