03.03.2011
Internationaler Schülerforschungstag: Lernen mit LHC-Daten
Raus aus dem Klassenzimmer und rein in die Forschung: In den kommenden Tagen öffnen Forschungseinrichtungen rund um den Globus ihre Türen und laden Schülerinnen und Schüler ein, sich einen Tag lang als Teilchenphysiker zu versuchen. Am 17. März 2011 führen das Max-Planck-Institut für Physik, die Ludwig-Maximilians-Universität und der Exzellenzcluster Universe der TU München die Schülerforschungstage in München durch.
50 Schülerinnen und Schüler der 11. bis 13. Jahrgangsstufe aus der Region München treffen sich dazu am 17. März im Physik-Department der Technischen Universität München. Cluster-Wissenschaftler halten Einführungsvorträge in die Teilchenphysik und anschließend können die Schülerinnen und Schüler am PC echte Daten aus Experimenten des CERN analysieren. Am Ende der Veranstaltung diskutieren die Teilnehmer zusammen mit Schülerinnen und Schülern der europäischen Partnerschulen, ihre Ergebnisse in einer Videokonferenz mit Wissenschaftlern am CERN.
Weltweit werden mehr als 8.000 Jugendliche dieses Jahr an den „International Hands on Particle Physics Masterclasses“ teilnehmen und Daten analysieren, die am weltgrößten Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf – dem Large Hadron Collider (LHC) – aufgezeichnet wurden. In Videokonferenzen, die Wissenschaftler am CERN moderieren, können die Schülergruppen aus Europa, den USA, Südafrika, Brasilien und Israel ihre Messergebnisse zusammenführen.
Die International Hands on Particle Physics Masterclasses finden vom 4. bis zum 26.3.2011 statt. 100 Universitäten und Forschungsinstitute in 23 Ländern nehmen daran teil, darunter 18 Einrichtungen in Deutschland, bei denen sich mehr als 1.100 Jugendliche angemeldet haben. Über ein Tochterprogramm sind weitere 30 Institute in den USA beteiligt. 2011 erwartet die Jugendlichen eine besondere Herausforderung: Zum ersten Mal können sie mit echten Daten vom LHC arbeiten, die erst vor wenigen Monaten aufgezeichnet wurden. Drei Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC – ATLAS, CMS und ALICE – haben Daten für das internationale Schülerforschungsprogramm zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler können beispielsweise das Z-Boson vermessen, die Struktur des Protons ergründen, Teilchen mit so genannter „Strangeness“ oder das Higgs-Teilchen aufspüren.
Die Schülerforschungstage International Hands on Particle Physics Masterclasses werden koordiniert von Uta Bilow, TU Dresden, in Zusammenarbeit mit IPPOG. Unterstützt wird das Programm von der Helmholtz Allianz „Physik an der Teraskala“, dem BMBF. Alle Teilnehmer erhalten eine DVD mit interaktivem Lern- und Arbeitsmaterial, deren Produktion u.a. von der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS) gefördert wird.
Weitere Informationen:
Hands-on Particle Physics Masterclasses: www.physicsmasterclasses.org