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28.11.2014

Max-Planck-Medaille der DPG für Viatcheslav Mukhanov

Was passierte bei der Geburt des Weltalls? Warum hat es sich in der Phase der sogenannten Inflation unmittelbar nach dem Urknall so schlagartig ausgebreitet? Und wie konnten sich Sterne, Planeten und ganze Galaxien überhaupt bilden? Viatcheslav Mukhanov hat berechnet, dass sich die Verteilung der Materie im Weltall aus Quantenfluktuationen in der Anfangsphase des Universums erklären lässt. Jetzt hat die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) den Physik-Ordinarius an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Experten für Theoretische Quantenkosmologie mit der Max-Planck-Medaille 2015 geehrt, ihrer wichtigsten Auszeichnung für Theoretische Physik. Damit würdige das Preiskomitee Mukhanovs „grundlegende Beiträge zur Kosmologie und insbesondere zur Strukturbildung aufgrund von Quantenfluktuationen im frühen Universum“, heißt es in einer Erklärung der DPG. An Viatcheslav Muhkanov, der auch Mitglied des Exzellenzclusters Universe ist, gehen die Glückwünsche des Exzellenzclusters Universe zu dieser Ehrung.

Viatcheslav Mukhanov hat in den 80er Jahren vorhergesagt, dass während einer Phase sehr schneller Ausdehnung des frühen Universums Quantenfluktuationen angeregt wurden, die schließlich zu Dichtefluktuationen führten. Insbesondere hat er das Spektrum und die Statistik dieser Fluktuationen berechnet und die Hypothese aufgestellt, dass sie die Anfangsstörungen für die Bildung der großräumigen Strukturen im Universum darstellen. Die Vorhersage, dass kleinste Quantenfluktuationen der Ursprung der größten Strukturen im Universum sind, wurde inzwischen durch Messungen der Fluktuationen der kosmischen Mikrowellenstrahlung nachdrücklich bestätigt – am genauesten zuletzt durch das Planck-Weltraumteleskop der ESA. Diese Voraussage über die Inflation des frühen Universums ist die einzige, die bisher durch Beobachtungen bestätigt wurde.

Mukhanov studierte von 1973 bis 1979 am Institute for Physics and Technology in Moskau und promovierte dort 1982 in Physik und Mathematik bei Vitaly Ginzburg. Nach Anstellungen am Institute for Nuclear Research in Moskau war Mukhanov von 1992 bis 1997 Dozent mit Lehrauftrag an der ETH Zürich (Schweiz). Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kosmologie an der LMU. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Mukhanov bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt er im Jahr 2013 den Gruber Cosmology Prize.

Prof. Dr. Viatcheslav Mukhanov (Foto: LMU)


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